GAETANO PUGNANI:
WERTHER
MELODRAM NACH
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
DONNERSTAGSKONZERT 03
18 DEZ 2025 19:30
STIFTUNG MOZARTEUM
GROSSER SAAL
SIGNIERSTUNDE MIT SABIN TAMBREA

Liebe Freund:innen des Mozarteumorchesters,
sehr geehrte Damen und Herren,
für das kommende Donnerstagskonzert 03 am 18. Dezember 2025 haben der Schauspieler, Sprecher und Autor Sabin Tambrea und der Dirigent Giovanni Antonini mit der Vertonung von Goethes Briefroman
„Die Leiden des jungen Werther“ von Gaetano Pugnani eine Rarität aufs Programm gesetzt!
Goethes „Die Leiden des jungen Werther“, sicher vielen von Ihnen aus der eigenen Schulzeit noch im Gedächtnis, gehört zu den zentralen Werken des Sturm und Drang und ist geprägt durch eine
konsequent subjektive Perspektive, die das individuelle Gefühl über gesellschaftliche Normen stellt. Der Briefroman macht Werthers innere Zerrissenheit, seine intensive Naturerfahrung und seine
zunehmende Isolation unmittelbar erfahrbar. Gerade diese starke Innerlichkeit und emotionale Zuspitzung des Stoffes machten den Werther früh zu einer Vorlage für musikalische Bearbeitungen.
Eine besonders zeitnahe Vertonung stammt von Gaetano Pugnani. Er griff Goethes Stoff in der Form eines Melodrams auf, einer im späten 18. Jahrhundert beliebten Gattung, in der gesprochener Text
mit instrumentaler Musik kombiniert wird. Anders als in der Oper bleibt der Text hier gesprochen, während die Musik die emotionalen Zustände begleitet, kommentiert und verstärkt. Diese Form
eignet sich besonders für den Werther, da sie die monologischen und psychologisch geprägten Passagen des Romans aufgreift, ohne sie durch Gesang zu verfremden.
Die Musik orientiert sich stark an den Affekten der Hauptfigur. Durch wechselnde Tempi, kontrastierende Dynamik und häufige Molltonarten übersetzt sie Werthers seelische Zustände in Klang. Die
Musik fungiert weniger als eigenständige Erzählebene, sondern vielmehr als emotionaler Resonanzraum für den gesprochenen Text. Dadurch wird Werthers Leiden unmittelbarer und sinnlich erfahrbar,
zugleich aber auch stärker emotional zugespitzt, als es Goethes sprachlich differenzierte Darstellung vorsieht.
Pugnanis Werther ist damit ein frühes Beispiel für die enge Verbindung von Literatur und Musik im ausgehenden 18. Jahrhundert. Die Vertonung steht an der Schnittstelle zwischen Sturm und Drang
und musikalischer Empfindsamkeit und zeigt, wie Goethes Roman nicht nur literarisch, sondern auch musikalisch als Ausdruck eines neuen, stark subjektiv geprägten Welt- und Menschenbildes
rezipiert wurde.

GIOVANNI ANTONINI
Dirigent
Er ist der Mann für musikalische Raritäten: Giovanni Antonini zählt zu den führenden Interpreten des Barock- und Klassikrepertoires. Als Gastdirigent ist er dem Mozarteumorchester Salzburg seit
vielen Jahren verbunden und wir freuen uns sehr, in für dieses Projekt wieder einmal bei uns am Pult begrüßen zu können! Mit dem Programm des Donnerstagskonzert 03 öffnet Antonini wieder einmal
seine musikalische Schatzkiste und stellt eine weitere Rarität in Salzburg vor.
SABIN TAMBREA
Sprecher
Den aus Film und Fernsehen bekannten Sabin Tambrea kann man als echten Glücksfall für diese Rolle bezeichnen: Wäre Sabin Tambreas Lebensweg nur ein bisschen anders verlaufen, hätte er heute eine
ganz ähnliche Biographie vorzuweisen wie viele andere Musiker:innen an dieser Stelle. Schon früh lernte er nämlich Bratsche, Klavier und Dirigieren und nahm als Geiger erfolgreich an Wettbewerben
wie „Jugend musiziert“ teil. Aber anders als seine Eltern und seine Schwester, die allesamt Profimusiker sind, entschied sich Tambrea für eine Schauspielkarriere. Noch während seiner Ausbildung
an der Hochschule „Ernst Busch“ erhielt er einen Vertrag am Berliner Ensemble unter Claus Peymann. Einem breiteren Publikum wurde er 2012 durch die Hauptrolle im Historiendrama „Ludwig II.“
bekannt, für das er eine ganze Reihe von Auszeichnungen gewann, darunter den Bayerischen Filmpreis. Mittlerweile ist Tambrea ein gefragter Film- und Fernsehdarsteller, mit Auftritten im „Tatort“,
„Polizeiruf 110“, den Serien „Babylon Berlin“ und „Ku´damm“ sowie aktuell in „Die Herrlichkeit des Lebens“, wo er Franz Kafka spielt. Auch einen Roman hat er veröffentlicht: „Vaterländer“, in dem
er die Geschichte seiner Familie verarbeitet.
SIGNIERSTUNDE
Genau dieses Buch, „Vaterländer“, wird Sabin Tambrea im Anschluss an das Konzert am Donnerstagabend signieren. Die Rupertus Buchhandlung unterstützt uns dabei, so dass Sie Buch am Abend käuflich
erwerben können.
ÜBERTRAGUNG AUF Ö1 AM 27 DEZ 2025
Das Konzert wird von Ö1 mitgeschnitten und bereits am 27. Dezember im Rahmen der Sendung Apropo Klassik um 15:05 Uhr ausgestrahlt werden.
Für alle, die noch kein Ticket haben - HIER geht es zum Online-Shop!
Wir wünschen Ihnen weiterhin eine schöne Adventszeit,
herzliche Grüße,
Ihr Mozarteumorchester Salzburg