PRÄSENTATION
11 MAI 2023
Große Universitätsaula
Orchesterdirektor Siegwald Bütow, Foto: Erika Mayer
ÖSTERREICH PREMIERE
"In der Saison 2023/24 pflegt das Mozarteumorchester in seinen eigenen Konzertreihen (Sonntagsmatineen im Großen Festspielhaus und Donnerstagskonzerte in der Stiftung Mozarteum) seine mehrjährigen Partnerschaften mit den ständigen Gastdirigenten: Constantinos Carydis, Andrew Manze und Jörg Widmann werden in jeder Reihe jeweils ein Programm leiten. Erneut zu Gast werden in den Donnerstagskonzerten Jonathan Bloxham und Luigi Piovano sein – mit letzterem wird das Mozarteumorchester auch eine Italien-Tour absolvieren, mit ersterem beim Mozartfest in Augsburg auftreten.
Erstmals wird das Mozarteumorchester den jungen japanischen Pianisten und Dirigenten Kyohei Sorita zu Gast haben, der seit dem Gewinn der Silbermedaille beim Chopin-Wettbewerb 2021 weltweit gefragt ist. In Japan ist er bereits seit 10 Jahren ein Star - als Pianist, Kammermusiker sowie als Gründer und Dirigent des Japanese National Orchestra.
Und ganz besonders freuen wir uns auf die erste gemeinsame Sonntagsmatinee mit unserem designierten Chefdirigenten Roberto González-Monjas mit Werken von Haydn, Mozart und Lutoslawski. Mit ihm werden wir auch beim Würzburger Mozartfest gastieren. Zudem wird Roberto González-Monjas ein Programm im Rahmen der Mozartmatineen der Salzburger Festspiele im August 2023 sowie ein Konzert im Rahmen der Mozartwoche im Jänner 2024 dirigieren und damit bereits in der Saison 23/24 eine starke Präsenz beim Mozarteumorchester haben, bevor dann seine Amtszeit als Chefdirigent mit der Saison 2024/25 beginnt.
Roberto González-Monjas, desginierter Chefdirigent, Foto: Marco Borggreve
Und dann haben wir noch einen ganz besonderen Gast in einer Sonntagsmatinee: 1969 - also vor fast 54 Jahren - wurde er 34-jährig Chefdirigent des Mozarteumorchesters; er hat damit diese Position fast im selben Alter übernommen wie unser zukünftiger Chefdirigent. Die Rede ist von Leopold Hager, der uns anlässlich seines 88. Geburtstags mit einem Programm beglücken wird, das eine Anmutung von Bühnenabschied hat: Brahms 3. Symphonie sowie Strauss „4 letzte Lieder“ und „Tod und Verklärung“.
Gleichzeitig blickt Leopold Hager aber auch voll Tatendrang in die Zukunft. Gemeinsam haben wir ein Projekt initiiert, das in großzügiger Weise von ihm unterstützt wird: der Leopold-Hager-Dirigentenfonds zur Förderung junger Nachwuchsdirigent*innen. Die Idee dahinter ist, jungen talentierten Dirigent*innen die Möglichkeit zu geben, unter professionellen Bedingungen mit dem Mozarteumorchester zu arbeiten. So planen wir im September ein 3-teiliges Heimspiel-Konzert in unserem Orchesterhaus, bei dem drei Dirigent*innen ausgewählt werden, jeweils einen Programmteil zu erarbeiten und im Konzert zu präsentieren. Bei allen Kandidat*innen wird es sich um Finalist*innen der großen internationalen Dirigentenwettbewerbe handeln. Fest steht bereits Niccolò Foron, der in diesem Jahr den Donatella-Flick-Wettbewerb in London gewonnen hat. Die beiden weiteren Kandidat*innen werden dann aus dem Young Conductors Award hier in Salzburg und dem Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb in Bamberg kommen.
Den Bereich der Musikvermittlung haben wir für die kommende Saison nach Corona neu aufgestellt und systematisiert: Im Oktober 2023 planen wir eine ganze Woche, in der wir Schulen zu Konzerten in unser Orchesterhaus einladen. Leo Hussain wird ein buntes Zirkus-Programm mit Werken von Martinu und Kabalewski präsentieren, das von der Clownin Kathi Strophe präsentiert wird. Am 4. Oktober 2023 wird das Mozarteumorchester mit diesem Programm auch in St. Johann zu Gast sein.
Ergänzend dazu haben wir in Kooperation mit der Musikuniversität Mozarteum und dem dort angesiedelten Projekt „Spot ON MozArt“ ein Musikvermittlungsprojekt mit dem Titel #FaceYourMozart kreiert, das sich aus dem Logo des Mozarteumorchesters herleitet. Dies haben wir spielerisch in einem kurzen Video mit den Pantomimen Bodecker&Neander aufbereitet. Dahinter steckt folgende Überlegung: die Musikästhetik der Mozart-Zeit beschrieb Musik als eine „Sprache der Empfindung“. Musik sollte –sehr vereinfacht gesagt - Empfindungen darstellen und wecken; und ein musikalischer Prozess sollte Empfindungen variieren und modifizieren. Gerade im Hinblick auf Mozarts Musik wurde und wird immer wieder darauf abgehoben, wie viel Menschliches in ihr steckt. Es gibt dort Empfindungen, Stimmungen, dialogische und interaktive Momente. Wir haben ein Element gesucht, mit dessen Hilfe wir über dieses Menschliche in der Musik mit Hörern ins Gespräch kommen können. Und dazu kann die Silhouette unseres Logos dienen. Eine Überlegung ist es, mit kleinen Ensembles aus dem Mozarteumorchester in Schulen zu gehen und im Dialog mit den Kindern zur Musik Mozarts kleine Geschichten zu entwickeln, die zur Musik pantomimisch dargestellt werden können – eben: #FaceYourMozart. Das müssen keine ganzen Sätze sein, sondern das lässt sich bereits mit kleinen Abschnitten realisieren. Diese können dann auch in kleinen Videos festgehalten und geteilt werden. Wichtig ist uns dabei, dass unsere Musiker*innen durch dieses Tool sehr unmittelbar und direkt mit den Kindern ins Gespräch kommen können. Wie empfindet Ihr, was Ihr da hört? Wie könnte man es in Mimik, Aktion, Interaktion übersetzen? Und das Schöne dabei ist, dass es keine spezifischen musikalischen Vorkenntnisse erfordert: Ohren auf, Spüren, was die Musik mit mir macht, und unter Zuhilfenahme der Maske in eine Gestaltung umsetzen - #FaceYourMozart. So ist der Plan, an dessen konkreter Umsetzung wir zu arbeiten begonnen haben.
Hinweisen möchte ich auch noch auf unseren Symphonic Mob am 10. Juni, 14 Uhr im Europark. Wir laden alle, die gerne einmal mit dem Mozarteumorchester musizieren wollen ein, gemeinsam mit uns Elgars „Pomp and Circumstances“ sowie einen Ausschnitt aus Bizets Carmen-Suite zu spielen. Noten – auch vereinfachte Stimmen – stehen zur Vorbereitung zum Download bereit. Und am 10. Juni treffen wir uns dann mit dem Dirigenten David Marlow im Europark und spielen diese Stücke dort auf dem Theaterplatz gemeinsam. Wer möchte, kann zuvor zu uns zu Vorbereitungsproben ins Orchesterhaus kommen. Alle Infos zum Projekt und Anmelde-Prozedere finden Sie auf der Website: www.symphonic-mob.de bzw. auf der Website des Mozarteumorchesters. Es handelt sich, nebenbei bemerkt, um den ersten „Symphonic Mob“ in Österreich.
Bezüglich des Publikumszuspruches freuen wir uns, eine Trendumkehr nach Corona berichten zu können. Die Auslastungszahlen sind in den letzten Monaten erfreulich gestiegen und vor allem legen wir - gegen den Trend - deutlich bei den Abonnentenzahlen für die kommende Saison zu.
Das Mozarteumorchester hat mit dem CD-Label Berlin Classic eine langfristige Kooperation geschlossen. Dort werden wir eine eigene CD-Editionsreihe des Mozarteumorchesters haben. Die erste Veröffentlichung mit Mozarts „Serenata Notturna“ sowie der „Coloredo-Serenade“ unter der Leitung unseres designierten Chefdirigenten Roberto González-Monjas ist für August 2023 geplant.
So sieht der aktuelle Editionsplan aus:
1) Wolfgang Amadeus Mozart: Serenaden unter der Leitung von Roberto González-Monjas (August 2023)
2) Richard Strauss: Metamorphosen und Bläsersonatine Nr. 1 unter der Leitung von Riccardo Minasi (November 2023)
3) Hans Werner Henze: Konzertmusik für Violine und kleines Kammerorchester, „Il Vitalino raddoppiato“ für Violine und Kammerorchester, Drei Mozartsche Orgelsonaten für Ensemble unter der Leitung von Lin Liao, Violine: Ziyu He (Mai 2024)
4) Wolfgang Amadeus Mozart: Posthorn-Serenade unter der Leitung von Reinhard Goebel (November 2024)
5) Anton Bruckner: „Nullte“ Symphonie unter der Leitung von Ivor Bolton (April 2025)
6) Wolfgang Amadeus Mozart: Die Violinkonzerte Nr. 1-5, Violine und Leitung: Roberto González-Monjas (Herbst 2025)
Die Alben 1-5 sind bereits aufgenommen; Album 6 mit den Violinkonzerten Mozarts wird im Laufe der Saison 2024/25 mit Roberto González-Monjas für die Reihe der Donnerstagskonzerte erarbeitet und aufgenommen werden", berichete Siegwald Bütow.
Wir freuen uns auf eine ereignisreiche Konzertsaison mit Ihnen!
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